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Die neuen CO2 Labels / CO2 Effizienz Angaben beim Auto verunsichern die Kunden / Käufer!

Samstag, 3. Dezember 2011

Seit dem 01.12.2012 müssen Autohändler nun in den Neuwagen eine Farb- und Buchstabenskala anbringen. Auf diesem Energielabel, welches man durchaus mit der Kennzeichnung des Stromverbrauchs auf Kühlschränken vergleichen kann, wird über eine Skala die „angebliche Effiziens“ des Fahrzeuges angezeigt. A+ steht bei Grün und diese Fahrzeuge wären dann besonders effizient, der Buchstabe G steht bei Rot und bedeutet eine geringe Effizienz. Das wäre ja alles recht schön und nett, doch es sorgt aktuell eher für Ärger und Verunsicherung beim Konsumenten, denn:

Die Einstufung in eine Effizienzklasse (A+,A,B,C,D…) erfolgt nach CO2-Ausstoß und Gewicht. Jeder, der nun 1+1 zusammen zählen kann wird verstehen, warum diese Energielabel rein gar nichts aussagen. Wir haben uns mal die Mühe gemacht und ein paar Beispiele herausgesucht:

So in der Art sehen nun die Informationen über den Kraftstoffverbrauch, die CO2 Emissionen, den Stromverbrauch im Sinne der neuen PKW-EnVKV aus, hier mal als Beispiel von einem Fiat 500 1.4 16V. Also ein kleiner Flitzer mit 100 PS. 140 Gramm CO2 bei 1005 kg sorgen hier für eine CO2 Effizienz von F, der Fiat 500 ist damit in der roten Ecke:

Ein klarer Gewinner ist hier, um einfach mal bei Fiat zu bleiben, der Fiat Freemont 2.0 16V. Dieser Wagen verfügt zwar über mehr CO2 Ausstoß, verbraucht mehr Kraftstoff wiegt aber auch mehr. Dank dem Verhältnis von 169 g/km (CO2) und eine Gewicht von 1949 kg bringt es der Fiat Freemont zu einer CO2 Effizienz von B:

Jetzt wird es ganz paradox, ihr habt noch den Wert vom Fiat 500 vor Augen? Der Kleinwagen bekam eine „F“ aufs Auge gedrückt, wenn man dieses Fahrzeug (nur anhand, der doch sehr präsenten, CO2 Effizienz Klassifizierung) mit einem Panzer Leopard 2 vergleichen würde, was meint ihr denn wer gewinnt? Na klar, der Panzer! Der verbraucht zwar ca. 340 Liter Kraftstoff auf 100 km und bläst dabei 5,9 Kilo CO2 Emissionen in die Umwelt – wiegt dabei aber auch 61 Tonnen. Dafür bekommt der Panzer Leopard 2 den Buchstaben E verliehen und ist bei der Farbe Orange immer noch nicht ganz im roten Bereich:

Wer mit einem Fiat 500 eine bessere CO2 Effizienz haben möchte als ein Leopard 2, der muss zum Fiat 500 1.2 8V greifen, da wiegt das Cabrio nur 980 kg und es werden nur 119 Gramm CO2 Emissionen berechnet, das reicht dann für einen gelben Balken und den Buchstaben D.

Auf der Farbskala müssen zwar noch weitere Angaben zu den Verbräuchen, Kosten und KFZ-Steuer ergänzt werden, doch durch den Gewichtsfaktor werden dann schwere Fahrzeuge oft besser eingestuft also leichte Fahrzeuge die über bessere CO2 Werte verfügen. Also bleibt fast alles beim Alten: Der Kunde muss sich weiterhin vorab informieren und der Autohändler hat vom Gesetzgeber mal wieder weitere Auflagen bekommen die zu Erfüllen sind. Die Kosten zahlt am Ende wieder der Käufer und er hat nicht einmal etwas davon, denn wie wir ja oben schon dargestellt haben ist ein „schneller Vergleich“ anhand der Buchstaben oder Farben (quasi auf einen Blick) ja gar nicht möglich.

Wie wird die CO2 Effizienz berechnet? Gemessene CO2 Emissionen unter Berücksichtigung der Masse des Fahrzeuges. Ich weiß zwar nicht wer sich das ausgedacht hat, aber entweder werden nun in der Zukunft alle Fahrzeuge schwerer oder die Berechnung wird noch mal gekippt. Klarer Gewinner: Schwere Fahrzeuge! Klarer Verlierer: Kleinwagen, egal wie sparsam diese sind… Großer Verlierer: Der Kunde! Denn wie schon erwähnt, wird dieser nun noch mehr verunsichert!